Eine organische Struktur breitet sich über die Fassade aus. Sie erinnert an eine Hängepflanze. Von der Ferne fallen diffuse Punkte in das Auge, die sich beim näheren Betrachten als eine Ansammlung unzähliger Blüten offenbaren. Die radförmigen Blüten sitzen mit ihrem farbigen Dreiklang auf filigranen Ästen, die sich schier endlos verzweigen – auch über die baulichen Grenzen der Fassade hinaus.
Die rhythmische Wuchsform und Intensität der Farben vermitteln Lebendigkeit im Wandbild. Die Blüten sollen Freude erwecken, auch in trüben Tagen positive Assoziationen auslösen und Gedanken an Frühling, Schönheit und Hoffnung anregen. Das Motiv thematisiert zugleich Wandel und Vergänglichkeit. Gepunktete Äste stehen für einen Zustand in der Vergangenheit, der zwar im Verblassen ist, jedoch seine Spuren hinterlässt.
Das Wandbild greift städtebauliche Bezüge auf, indem der Pflanzenwuchs in südöstliche Richtung zum Innenbereich des Gebäudekomplexes tendiert und dessen Struktur gedanklich weiterführt. Dies stärkt sowohl den räumlichen Zusammenhang als auch die Orientierung. Darüber hinaus bildet das Wandbild eine Klammer zwischen dem Gebäude und dem natürlichen Bewuchs im Umfeld.
Ort: Berlin, Deutschland
Typ: Gestaltungsvorschlag Wandmalerei
Jahr: 2023
Künstlerische Leitung: Ferdinand Facklam
Programmierung: Marina Konstantatou
Fotografie: Martin Tervoort